Und mittendrin: die See-Clübler David Bisang & Ivo Loepfe.
Am vergangenen Wochenende fanden in Corgeno (Italien) die ersten U19/U23 Trials statt. Mit dabei vom See-Club Zug waren Ivo Loepfe und David Bisang, welche sich dank guter Leistungen in den vergangenen Monaten, für die Teilnahme bei Anne-Marie Howald (Chefin Nachwuchs Swiss Rowing) empfehlen konnten. Diese Trials sind ein Baustein auf dem Weg zu den diesjährig stattfindenden U19 / U23 Europa- und Weltmeisterschaften.
Von: Ines Michel
„Das Prozedere ist immer das gleiche“, so Clubcoach Stephan Wiget. „Am Freitag wurden Einer Rennen gefahren, zuerst die Vorläufe. Und dann, aufgrund der erreichten Leistungen, wurden die Finals gesetzt.“
Ivo Loepfe überzeugt im Skiff.
Ivo Loepfe erreichte das A-Final und konnte sich nur knapp eine halbe Sekunde hinter Alexander Bannwart den zweiten Rang sichern. Ivo brauchte für die 2 km lange Strecke lediglich 7:27:27 Minuten. Am nächsten Tag wurden dann Seat Races im Doppelvierer absolviert. Trotz der guten Zeiten im Skiff zeigte sich, dass der See-Clübler den Doppelvierer nicht unbedingt schneller macht. „Bei den Matrixrennen ist Ivo wohl eher hinten gelandet“, so Wiget.
Wenn sich eine Türe schliesst, öffnet sich bekanntlich eine neue. Die nächsten Rennen absolvierte Ivo zusammen mit Alex Bannwart im Doppelzweier. „Bei den abschliessenden Rennen haben die beiden gute Prozentwerte erreicht“*, so Wiget. Auch auf die kommenden Selektionen blickt Wiget positiv: „Ivo ist gut unterwegs“.
Das gleiche Prozedere durchlief mit David Bisang ein zweiter Zuger. „David hat bei den Einer Rennen den B-Final gewonnen und eine schnellere Zeit gefahren als mancher A-Finalist“, resümiert Wiget, „David hat sich nicht schlecht verkauft“.
Bei den darauffolgenden Seat Races im Doppelvierer war es dann allerdings offensichtlich, wer es letztlich in die Mannschaft schaffen würde. Zu eindeutig waren die gezeigten Vorergebnisse der besten vier Sportler und zu gross der Abstand zu den Verfolgern. Dass so mancher die Seat Races eher mit einer Alibiübung verglich, ist nachvollziehbar. Von Willkür kann allerdings nicht die Rede sein, „sondern es sind die Sportler, welche auf dem Ergometer und auf den Langstreckentest die besten Leistungen zeigten“, so Wiget.
Der Sprung in den Doppelvierer blieb den See-Clüblern verwehrt.
Alle Sportler, die es nicht in den Doppelvierer geschafft haben, wurden in Doppelzweiern getestet. David zeigte eine solide Leistung und konnte sich in einem der beiden Verbandsdoppelzweier behaupten. Die vermeintlich langsameren Clubmannschaften machten allerdings ebenfalls ihre Ambitionen deutlich. „Im Abschlussrennen sind David und sein Doppelzweierpartner vom RC Reuss Luzern knapp geschlagen worden,“ hält Wiget fest. Eine ganz enge Kiste also und Garant auf Spannung bei den kommenden Rennen in Lauerz und München. David wird an diesen Rennen zusammen mit dem Bieler Emil Fassone an den Start gehen und versuchen, sich für die Europameisterschaften U 19 zu empfehlen. „David hat noch alle Chancen, aber es wird anspruchsvoll“, so Wiget.
Ein langer Weg führt zu den Titelwettkämpfen der U19 und U23 Jährigen.
Die nächste Generalprobe steht bereits auf dem Programm. Die nominierten Sportlerinnen und Sportler starten vollzählig an der nationalen Regatta in Lauerz im Sinne einer Standortbestimmung. Danach geht es für die selektionierten U23 jährigen an die internationale Regatta nach Gent (Belgien), während sich die U19 jährigen an der Junioren Regatta in München messen werden. „Erst danach wird es einen ersten Selektionsentscheid für die Europameisterschaften geben“, hält Wiget fest. „Im Doppelzweier ist Ivo sicherlich eine Bank und er hat gute Chancen auf die Selektion“.
Für Sportlerinnen und Sportler, die auf eine Teilnahme an den Weltmeisterschaften schielen, stehen noch die zweiten Trials auf der Agenda. Erst danach wird es einen Selektionsvorschlag seitens Swiss Rowing geben.
Und wie fällt das Fazit vom Trainer aus?
„Ivo und David haben sich nicht unter Wert verkauft“, so Stephan, „beide haben das geliefert, was sie können.“ David musste im Vorfeld aufgrund seiner Verletzung am Arm knapp drei Monate auf Wassertrainings verzichten. Wurde ihm diese Zwangspause zum Verhängnis? „Das glaube ich nicht“, beurteilt Wiget die Situation. „David hat das fehlende Wassertraining gut kompensieren und im Einer seine Leistung bringen können. Vielleicht hat ihm aufgrund der längeren Abstinenz die Routine im Mannschaftsboot gefehlt.“
* Anm. d. Red.: die Prozentwerte orientieren sich am aktuellen Weltrekord. Ein Prozentsatz von über 100% würde bedeutet, dass der Weltrekord unterboten wurde.