Von: Ines Michel

 

Am vergangenen Samstag fanden die Swiss Rowing Indoors in Zug statt. Das Organisationsteam um Daniel Schaer lieferte erwartungsgemäss eine top organisierte Veranstaltung ab und schaffte die perfekten Rahmenbedingungen, um sportliche Höchstleistungen zu erbringen. Das nutzten einige Sportlerinnen und Sportler: Neben persönlichen Bestleistungen pulverisierte der amtierende Olympiasieger im Skiff - Oliver Zeidler - den Schweizer Rekord. Auch der eine oder andere See-Clübler konnten ein kleines Ausrufezeichen in Richtung neuer Saison setzen.

 
Frauen Open


Bei den Frauen setzten sich die bekannten Verdächtigen durch. Lisa Lötscher (SC Luzern) liess bei einem klaren Start-Ziel-Sieg nichts anbrennen und verwies Nina Wettstein (Seeclub Stäfa) und Barbara McMahon (Belvoir RC) auf die Plätze. Die See-Clüblerin Polina Mirosnikova verteidigte bis Rennhälfte noch eine Top-Ten-Platzierung, konnte in der zweiten Rennhälfte aber nicht mehr aufdrehen und musste sich letztlich mit einem ansprechenden 11. Rang zufriedengeben. „Das Rennen ist bei mir gut gelaufen und ich konnte mein Ziel erreichen“, resümiert Polina. Ein Achtungserfolg, denn Polina kommt als Quereinsteigerin aus dem Schwimmsport und zeigte deutlich ihr Potenzial im Rudersport. Mit etwas mehr als drei Sekunden Rückstand und einer Zeit von 7:10,5 konnte mit Nicole Schmid eine zweite Zugerin eine solide Leistung zeigen. Das Trio komplettiert Julia Sidler. Sie konnte sich zum Vorjahr steigern und verpasste eine Top-20-Platzierung nur knapp. 
 
Männer Open 


Beiden Männern machte Oliver Zeidler von Anfang an klar, dass er aktuell in einer anderen Leistungsklasse rudert. Schon nach den ersten paar Schlägen setzte sich der amtierende Olympiasieger klar an die Spitze. Nach den ersten 500m war Zeidler der Konkurrenz bereits um mehr als 5 Sekunden enteilt. Zum Rennende verwies er die Konkurrenten Kai Schätzle (Seeclub Luzern) und Jonah Plock (RC Rapperswil-Jona) mit einem Vorsprung von knapp 15 Sekunden auf die Plätze. Eine beeindruckende Demonstration eines Ausnahmeathleten, der auch nach dem Rennen noch einen frischen Eindruck macht. Bojan Reuffurth vom See-Club hatte zwar mit der Medaillenvergabe nichts zu tun, konnte aber mit einer Zeit knapp über sechs Minuten seine persönliche Bestzeit um 1,5 Sekunden verbessern. „Das Rennen lief eigentlich entgegen meinen üblichen Stärken mit einem starken ersten und vierten 500er und einem nicht ganz so starken mittleren 1000er,“ fasst er zusammen. Bojan, der bei seinen Ruderkollegen als konstanter und harter Arbeiter gilt, ist mit seiner Leistung zufrieden. „Es hat auf jeden Fall Spass gemacht, wieder an meine Grenzen zu gehen und diese etwas zu verschieben - dafür trainieren wir ja so viel“. Belohnt wurde sein Einsatz mit einer starken Platzierung auf Rang 6. Der zweite Zuger Sportler, Ivo Loepfe, konnte sich mit einer Zeit von 6:17,5 unter den Top 20 platzieren.
 
Juniorinnen U19


Bei den Juniorinnen in der U19-Klasse starteten gleich vier Sportlerinnen vom See-Club. Mit der Medaillenvergabe hatten diese zwar nichts zu tun, konnten aber ein Ausrufezeichen setzen. Olivia Stalder, Zuger Neuzugang vom Ruderclub Thalwil, liess mit einem ansprechenden 7. Rang aufhorchen und unterstrich ihre Ambitionen für die kommende Saison. Judith Bisang startete beherzt, konnte die Pace aber nicht durchhalten und baute über das Rennen immer mehr ab. In einem gut besetzten Feld langte ihre Zeit von 7:53,4 für Rang 32. Ähnlich wie Judith erging es Eliot Smart. Auch sie konnte ihre Angangszeit nicht halten und platzierte sich letztlich auf Rang 46. Die vierte Zugerin, Leonie Kirschenhofer, beendete ihr Rennen erst nach dem Ende der offiziellen Zeitnahme.
 
Junioren U19


Im gut besetzten Feld der U19-Junioren waren gleich sechs Zuger Sportler am Start. Marc-Connor Stieger und Leon Klass als erfolgreichste Seeclübler platzierten sich mit exakt gleicher Zeit von 6:40,4 auf Rang 26. Leon Klass teilte sich sein Rennen optimal ein, fuhr die ersten 1500m konstant und konnte gegen Rennende noch eine Schippe drauflegen. Dario Schuler wiederum musste trotz lautstarker Anfeuerung seiner Angangszeit Tribut zollen, baute gegen Rennende immer mehr ab und positionierte sich letztlich auf Platz 36. Knapp dahinter auf Rang 37 rangiert Alessandro Vega. Im Vergleich zum Vorjahr konnte er seine Split-Zeiten zwar deutlich steigern, zu den Top-Durchgangszeiten fehlten dennoch über zehn Sekunden. Tim Van der Ende und Rafael Vega komplettieren das Juniorenteam auf den Rängen 43 und 67.
 
Juniorinnen und Junioren U17


Mit insgesamt 166 Sportlerinnen und Sportlern waren die U17-Rennen gut besucht. Wo andere Clubs eine schier unermessliche Anzahl von Sportlerinnen und Sportlern stellen können, klafft im See-Club Zug ein Loch. Bei den Juniorinnen startete lediglich Jessica Filmer. Im Vergleich zum Vorjahr, in dem Jessica die Silbermedaille in der U15-Kategorie gewann, konnte sie ihre Leistung nicht verbessern. In der gut besetzten U17-Kategorie schaute daher lediglich eine Platzierung im Mittelfeld heraus. 

Bei den Junioren konnte Jannic Schuler ein kleines Ausrufezeichen setzen. Auch er startete im letzten Jahr noch in der U15-Klasse und gewann dort die Silbermedaille. Seine Split-Zeiten verbesserten sich hingegen deutlich und mit einer Zeit von 4:57,3 (1500m) ist auch der 5. Rang ansprechend. Mick Pawlowski konnte seine Vorjahreszeiten ebenfalls verbessern und findet sich auf Rang 16 wieder. Mathew Thomas Kondooparambil gab sein Debüt und vervollständigt das Zuger Trio auf Rang 97. 
 
Juniorinnen und Junioren U15
 

Bei den ganz jungen Sportlerinnen und Sportlern hatte kein Zuger etwas mit der Medaillenvergabe zu tun. Die beste Platzierung erreichte Anika Andermatt. Sie konnte sich gegenüber dem Vorjahr um knapp 20 Sekunden verbessern und erreichte Rang 13. Bei den Junioren war George Thomas Kondooparambil der beste Zuger. Der Newcomer platziert sich auf Rang 27. Ebenfalls das erste Mal bei den Swiss Rowing Indoors an den Start gingen Zeno Meier (Rang 29) und Arino Gamboni (Rang 32). 
 
Teamsprint & Beachsprint


Beim abschliessenden Teamsprint in der U15-Kategorie konnte der See-Club dann doch noch eine Medaille einheimsen. Hinter dem Ruderclub Thalwil und dem Seeclub Richterswil wurde es die Bronzene. Das zweite Zuger Team konnte in den Medaillenkampf nicht eingreifen und erreichte letztlich Rang 8. Bei dem neu eingeführtem Testformat Beach Sprint startete kein See-Clübler.  
 
Fazit 

 

Spitzensportler sein zu wollen und Spitzensportler zu sein sind zwei Paar Schuhe. Das führt einem Oliver Zeidler deutlich vor Augen. Mit insgesamt drei Top-Ten-Platzierungen und einer Bronzemedaille im U15-Teamsprint sind die Ergebnisse unserer See-Clübler ernüchternd. Entsprechend fällt das Fazit von Clubcoach Gregor aus: „Für mich als Trainer ein durchwachsenes, müdes Fazit. Es waren zwei, drei gute Ergebnisse dabei. Aber leider konnten wir an die Erfolge vom Vorjahr nicht anknüpfen.“ Da einige See-Clübler aktuell an Verletzungen laborieren oder aufgrund von Krankheit ausfallen, kommt das Ergebnis für Gregor nicht völlig unerwartet. Bleibt abzuwarten, was unsere Sportlerinnen und Sportler mit den Erfahrungen machen. Die nächste Standortbestimmung erfolgt spätestens bei der Regatta Lauerz Ende April.

 

Fotos: SWISS ROWING / Jean-Michel Billy 

Nicole ging bei den Frauen in der offenen Klasse a...

Nicole ging bei den Frauen in der offenen Klasse an den Start. 

Ivo startete ebenfalls in der offenen Klasse Männe...

Ivo startete ebenfalls in der offenen Klasse Männer über die 2k.