Ein Interview mit Roland Staerkle.

Von: Ines Michel 

 

Roland, wie und warum ist es zur Gründung von Skull 1882 gekommen?  Mitte der 90er Jahre ist der See-Club Zug immer grösser und erfolgreicher geworden, aber die Finanzen konnten im Club selbst nicht generiert werden. Es gab darum öfters Probleme. Wir waren damals immer zusammen im Club und irgendwann bei einem gemütlichen Abend entstand dann die Idee einer Gönnervereinigung, mit dem Ziel, den See-Club zu unterstützen.  

 

Die Gründung von Skull 1882 erfolgte dann am 10. Juni 1996 im Bootshaus.

 

Und dann ging die Arbeit erst so richtig los – Gönner zu finden ist bestimmt nicht die einfachste Aufgabe? Parallel zu meinem Engagement im Rudersport wurde ich damals beim EVZ im Vorstand tätig. Dort übernahm ich das Ressort Gönnervereinigungen und Fan-clubs, das passte zeitlich natürlich perfekt. So hatte ich eine recht gute Ahnung, wie man an eine solche Aufgabe rangeht.  Das Knowhow habe ich dann auch für den Skull 1882 nutzen können. Und da es beim EVZ funktioniert hat, war ich zuversichtlich, dass wir auch beim See-Club Zug erfolgreich sein werden.

 

Heute zählt die Gönnerverei-nigung 70 Mitglieder. Was sind das für Menschen? Viele unserer Mitglieder sind  selbst im Rudersport oder im See-Club Zug aktiv gewesen. Es gibt aber auch Mitglieder,  sogenannte “Beziehungsdelikte”, die sich ohne einen persönlichen Bezug zum Rudersport engagieren. Die Mitglieder von Skull 1882 sind ca. zwischen 35 und 80 Jahre alt. Leider sind aktuell nur sehr wenig Frauen vertreten – warum das so ist, weiss ich nicht. Vielleicht hängt das mit der eher kurzen Ge-schichte von Frauen im Rudersport zusammen. Es wäre sehr schön, in Zukunft mehr Frauen in unseren Reihen zu wissen. Ganz generell freuen wir uns riesig, wenn es Interesse gibt und sich Menschen bei uns melden.

 

Und wie ist das Verhältnis zum See-Club Zug? Das Verhältnis zum See-Club Zug ist sehr gut. Ebenfalls sind viele unserer Mitglieder auch heute noch aktiv und rudern regelmässig.

 

Was passiert mit den Mit-gliederbeiträgen? Ziel ist es, dass 80% unserer Mitglieder-beiträge direkt in den See-Club Zug fliessen. Dort werden die Gelder gezielt in die Förderung des Regattasports investiert. Mit den anderen 20% werden unsere internen Anlässe finanziert.

 

Was für Anlässe sind das? Wir machen nur wenige Anlässe. Zum einen ist das die Generalversammlung. Wir legen Wert darauf, dass diese immer an einem anderen Ort stattfindet. Dieses Jahr waren wir zum Bei-spiel bei der Speck Confiserie und haben uns die Produktion der Kirschstängeli anschauen dürfen. Der zweite Skull 1882 Anlass ist ein grosser Apero im Rahmen der Regatta Lauerz, dort werden wir vom See-Club eingeladen. Dieses Jahr haben wir ausserdem im Sinn, dass wir beim Abrudern dabei sind. Und dann gibt es noch unseren Hauptanlass, der findet meistens im Herbst statt.

 

Herbstanlass? Was kann ich mir darunter vorstellen? Beim Herbstanlass gibt es immer einen gesellschaftlichen Teil und danach ein feines Nachtessen. Wir sind stets bemüht, unseren Mitgliedern ein abwechslungsreiches Programm zu bieten. Nach Möglichkeit hat unser Herbstanlass immer etwas mit dem Rudersport zu tun. Ist das einmal nicht möglich, so gibt es zumindest einen Bezug zur Schweiz. Letztes Jahr haben wir uns zum Beispiel die Bootswerft Stämpfli angeschaut und danach ein feines Abend-essen genossen. Wir waren aber auch schon beim Weltcup am Rotsee zu Besuch oder durften beim Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2019 (ESAF) in Zug hinter die Kulissen schauen.  

An einen Anlass kann ich mich besonders gut erinnern. Damals waren wir zum Armbrustschiessen eingeladen. Ich hatte wochenlang noch Schmerzen in der Schulter.

 

Ein kurzer Ausblick in die Zukunft. Wir möchten unsere Mitgliederzahl noch weiter erhöhen, dann kommt dem See-Club mehr zugute. Eine maxi- male Mitgliederzahl gibt es nicht. Es freut uns ausserdem immer sehr, wenn wir neben der Unterstützung des See-Clubs noch den ein oder an-deren speziellen Beitrag leisten können. Dieses Jahr unterstüt-zen wir zum Beispiel Patricia und Andri auf dem Weg nach Paris. Über dieses zusätzliche Engagement entscheiden wir von Jahr zu Jahr.

 

Roland, warum sollte ich Mitglied im Skull 1882 werden?

Das ist ganz einfach! Damit Du eine der schönsten Sportarten auf der Welt für die Jugend unterstützen kannst. Und damit der See-Club mit seiner Jugendförderung und seinen guten Leistungen weiterhin in der Schweizer Spitze mithalten kann. Der See-Club gehört zu Zug, als ein Teil vom sportlichen Erlebnis, welches wir in Zug geniessen dürfen.

Roland Staerkle

Roland Staerkle ist aktueller Präsident der Gönnervereinigung „Skull 1882“ und mit der Region Zug seit jeher fest verwurzelt. 

Der See-Club ist Rolands Herzensclub. Bereits im Alter von 13 Jahren trat Roland in den See-Club Zug ein.  

Er führte diverse Mannschaften als versierter Steuermann zum Erfolg. Sein Renninstinkt und sein legendärer Anfeuerungs-ruf - „Kämpft wie die Löwen“ -  bleiben unvergessen.  

In seiner Jugendzeit war der See-Club Zug sein zweites Zuhause: dort verbrachte er seine Freizeit. Die Zeit prägte - noch heute zählt Roland viele See-Clübler*innen zu seinem Freundeskreis. Später rutschte Roland dann nach und nach in die Vorstandsarbeit rein, engagierte sich als Kassier und im Regattakomitee. Als der Neubau anstand, unterstützte Roland ebenso tatkräftig.  

Am 10. Juni 1996 gründete  Roland zusammen mit Ruth Berchtold, Hans Kalt †, Rolf  Jufer, Peter Krähenbühl und Gregor Bossert die Gönner-vereinigung Skull 1882.  

Seitdem ist er Mitglied im Vor-stand und übernahm im Jahr 2016 das Amt des Präsidenten.  

Wenn sich Roland nicht für den Rudersport engagiert, fährt er gerne Velo, geht mit seinem Hund spazieren oder verbringt Zeit in Zermatt, seiner zweiten Heimat. Er liebt das Reisen, vor allem Afrika und Südamerika haben es ihm angetan.